Weitere Skripte und mehr findet ihr auf meiner Homepage. Bitte wählt eine Kategorie!


Warenkonten

 

Der Verkauf von Waren ist der erfolgswirksamste Geschäftsvorfall für einen Betrieb. Der Verkauf ist dabei mit einem Umsatzerlös verbunden, der bereinigt um den Einkaufspreis den Rohgewinn (Warengewinn) ergibt.

Beispiel: Ein Mantel wird zu 1000,- DM (Einkaufspreis=EK-Preis) eingekauft und an den Kunden für 2000,-DM (Verkaufspreis=VK-Preis) verkauft. Der Rohgewinn ist nun der Differenz zwischen EK-Preis und VK-Preis, d.h. 1000,- DM. Dieser bewirkt eine Erhöhung des EK. Als Wareneinsatz bezeichnet man in diesem Zusammenhang den Einkaufspreis der verkauften Ware.

Um den Kauf und Verkauf der Waren zu organisieren führt man in der Buchhaltung drei Konten ein:

  1. Warenbestandskonto (WB)
    Dieses Konto beinhaltet nur den AB an Waren und den Schlussbestand lt. Inventur per 31.12.. Der Schlussbestand lt. Inventur wird dann auf das SBK-Kto verbucht.
  2. Wareneingangskonto (WE)
    Auf diesem Konto werden die Wareneinkäufe verbucht, zu den EK-Preisen. Dies ist ein Aufwandskonto èErfolgskonto
  3. Warenverkaufskonto (WV)
    Dies ist das eigentliche Umsatzkonto. Hier werden die Warenverkäufe gebucht zu VK-Preisen.

Der Saldo auf dem Wareneingang- und Warenverkaufskonto wird beim Abschluß auf das GuV-Konto gebucht. Die Differenz zwischen Warenaufwand und Warenverkauf ist der Rohgewinn.

Als Reingewinn bezeichnet man am Ende den Rohgewinn abzüglich aller übrigen Aufwendungen und zuzüglich aller weiteren Einnahmen. Eine Bestandserhöhung der Waren ist erfolgt, wenn der AB am 01.01. einen niedrigeren Wert als der Schlussbestand lt. Inventur aufweist (Schlussbestand>AB). Das bedeutet, dass in der Geschäftsperiode mehr Waren eingekauft wurden, als verkauft worden sind.

Buchungen auf Warenkonten

  1. Anfangsbestand am 01.01. wird in das Bestandskonto im Soll eingetragen (da Aktivkonto)
  2. Alle Einkäufe während des Jahres werden auf dem Wareneingangskonto gebucht (im Soll) èEK-Preise buchen
  3. Alle Verkäufe werden im Warenverkaufs-Konto gebucht. èVK-Preise buchen
  4. Eintragung des Schlussbestandes lt. Inventur im Haben im Warenbestandskonto (Gegenkonto ist SBK).
  5. Saldieren des Warenbestandskontos (Gegenkonto ist Wareneingang) èWareneingangskonto korrigieren
  6. Saldieren des WE- und des WK-Kontos (Gegenkonto ist GuV) èWareneinsatz ermitteln
  7. Restliche Konten abschließen und Schlussbilanz

 

Beispiel:

Warenbestand                                            Wareneingang

Soll

Haben

AB         10000,-

 

 

 

Soll

Haben

 

 

 

 

Warenverkauf                                            

Soll

Haben

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Es werden nun Waren im Wert von 10000,- DM bar gekauft und Waren für 20000 DM bar verkauft. Der Restbestand am Ende des Jahres ist 5000 DM.

 

Warenbestand                                            Wareneingang

Soll

Haben

AB         10000,-

SBK          5000,-

 

 

Soll

Haben

Kasse         10000

 

 

 

 

Warenverkauf                                            

Soll

Haben

 

Kasse   20000,-

 

 

 

 

 

 

Nun wird das Warenbestandskonto mit Gegenkonto WE saldiert. Dieses nennt man vorbereitende Abschlussbuchung (hier: WE an WB). Danach werden WE- und WK-Konto saldiert.

 

 

Warenbestand                                            Wareneingang

Soll

Haben

AB         10000,-

SBK          5000,-

 

WE           5000,-

                 10000

               10000,-

Soll

Haben

Kasse         10000

GuV        15000

Bestand        5000

 

                 15000

                 15000

 

Warenverkauf                                             GuV    

Soll

Haben

GuV          20000

Kasse     20000

                 20000

                 20000

Soll

Haben

WE           15000

WV        20000

EK              5000

 

                 20000

                 20000

 

 

 

 

 

Nach Abschluß aller Konten weißt die GuV einen Gewinn von 5000,- DM aus.