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Auslandsgeschäft

Wirtschaftliche Grundlagen des Auslandsgeschäfts

Wesen des Außenwirtschaftsverkehrs

Begriff	Bedeutung/ Inhalt
Außenwirtschaftsverkehr	Geld- und Kapitalverkehr sowie Güter- und Leistungsverkehr zwischen verschiedenen Wirtschaftsgebieten / Währungsgebieten
Außenhandel	Grenzüberschreitender Warenverkehr - Export (Ausfuhr / Lieferung in fremde Wirtschaftsgebiete) - Import (Einfuhr / Lieferung aus fremden Wirtschaftsgebieten) - Transit (Durchfuhr, d.h. ausländische Waren werden durch das Inland ins Ausland transportiert)
Außenhandelspolitik	Staatliche Maßnahmen mit dem Ziel der Beeinflussung des Außenhandels
Außenwert einer Währung	Kaufkraft der inländischen Währung im Ausland. Umrechnung erfolgt über den Wechselkurs

Außenhandel im Extrem:

Freihandel
è wirtschaftliche Beziehungen unterliegen im Außenhandel keinerlei staatlicher Beschränkung
Autarkie
è zwischen Inland und Ausland besteht keinerlei wirtschaftlicher Verkehr
Protektionismus
è in Teilbereichen bestehen Autarkiebestrebungen, um die heimische Wirtschaft zu stärken / schützen (z.B. bei Nahrung oder Energie) èFolge ist sinkender Wohlstand
Wesentliche Mittel des Protektionismus:

- Zollpolitik (Importe mit höheren Zöllen belegt)

- Mengenpolitik (Einfuhrmengenbeschränkung)

- Subventionen

- Erschwernisse (strenge Bestimmungen und Normen für Importeure)

Ursachen des Außenhandels:

- Freier Welthandel ermöglicht die optimale Nutzung der Produktionsfaktoren in den einzelnen Volkswirtschaften

- Dadurch fertigt jedes Land das, was es am besten kann / was den größten Vorteil bringt

- Er ist die Grundlage für das weltweite Wirtschaftswachstum und optimale Güterversorgung

- Führt zur Senkung der Produktionskosten und zur Förderung des Wohlstandes

Modell von Ricardo zur internationalen Arbeitsteilung:

England und Portugal stellen jeweils Wein und Tuch her, wobei England in beiden Fällen teurer produziert.

	Produktionskosten		Gesamt
	Tuch	Wein	Gesamt
Portugal	30	10	40
England	40	20	60

	Vor dem Tausch (Einheiten)			Nach dem Tausch (Einheiten)
	Wein	Tuch	Gesamt (Geld)	Wein	Tuch	Gesamt (Geld)
Portugal	1	1	40	0,5	2,5	40
England	1	1	60	1,5	0	60
Gesamt	2	2	100	2	2,5	100

Obwohl England in beiden Fällen teurer produziert, hat es beim Wein gegenüber Portugal den größeren Nachteil. Daher kann sich Portugal mehr auf Wein konzentrieren und England produziert nur noch Tuch. Für die Gesamtkosten von 60 für England können 1,5 Einheiten Wein hergestellt werden. Um die Menge vor der Teilung wieder zu erreichen, muß Portugal noch 0,5 Einheiten produzieren. Es verbleiben noch 40 Geldeinheiten. Davon werden 2,5 Einheiten Tuch hergestellt. Insgesamt ist somit bei gleichen Kosten die Produktion um 0,5 Einheiten Tuch gestiegen.

Formen des Außenhandelsverkehrs

Aktiver Transithandel:

Ein deutscher Unternehmer ist am Im- oder Export zwischen anderen Ländern beteiligt.

Die Ware geht durch Dokumentenübergabe an den Transithändler über. Aktiver Transithandel setzt einen Transithändler im Inland voraus. Die Ware muß ihren Weg jedoch nicht zwingend über das Inland machen. Bei der Einfuhr in das Empfängerland kann ein Einfuhrzoll erhoben werden.

Passiver Transithandel:

Deutsche Ein- und Ausfuhren werden unter Einschaltung von ausländischen Transithändlern abgewickelt.

Transitverkehr:

Es handelt sich um eine reine Warendurchfuhr durch das Inland ohne Einbeziehung eines deutschen Händlers.

Die Waren sind bis zum Eintreffen beim Importeur Eigentum des Exporteurs.

Lohnveredlungsverkehr:

- Zollbegünstigte Be- und Verarbeitung von Waren

- Aktiver Lohnveredlungsverkehr

o Eigentum verbleibt beim Hersteller

o Waren wird zur Veredlung nach Deutschland eingeführt è veredelt è zurück an den Hersteller geliefert

- Passiver Lohnveredlungsverkehr

o Inländische Waren werden im Ausland veredelt / ausgebessert / weiterentwickelt und kommen dann zurück

o Zoll wird nur auf den entstandenen Mehrwert gezahlt

- Findet in Deutschland u.a. in den Freihäfen Bremen und Hamburg statt