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Die Zufallsvariable und ihre Verteilungen

Der Begriff der Zufallsvariable

-      Als Zufallsvariable X wird eine Abbildung bezeichnet, die jedem möglichen Ereignis eines Zufallsvorganges eine reelle Zahl zuordnet.

-      è

-      Rechnen mit der Zufallsvariable bietet sich an, wenn es sich um sehr viele Ereignisse handelt (Unfälle) oder die Zahl der Ereignisse nicht festlegbar ist (Wartezeit an der Kasse)

-      Jedes Ereignis läßt sich in eine reelle Zahl umwandeln (z.B. Kopf=1 und Zahl=0 beim Münzwurf)

-      Diskrete Zufallsvariable: Wertebereich ist endlich oder abzählbar (ganze Zahlen, z.B. Zahl der Unfälle)

-      Stetige Zufallsvariable: Wertebereich überabzählbar (reelle Zahlen, z.B. Wartezeit)

-      Nährungsweise stetig: große Geldbeträge, da es sich hier durch marginale Pfennigbeträge um sehr sehr viele Ereignisse handelt.


Wahrscheinlichkeitsverteilung für diskrete Variablen

Wahrscheinlichkeitsfunktion und Verteilungsfunktion

Wahrscheinlichkeitsfunktion:

Verteilungsfunktion:

èF(2,5)=p0+p1+p2

 

Problem: Durch die Begrenzung der Beobachtungswerte können nicht alle möglichen Ereignisse erfasst werden. Daher sind diese Berechnungsmethoden nur näherungsweise.

Binomialverteilung der diskreten Zufallsvariable

Voraussetzungen:

  1. Die Wahrscheinlichkeit für jedes Ereignis ist gleich.
    è
  2. Die Wahrscheinlichkeit eines jeden Ereignisses ist stochastisch unabhängig von den anderen Ereignissen

 

Beispiel:

Ein Händler erhält im Laufe eines Tages n Schecks. X ist die Zahl der ungedeckten Schecks  unter den n erhaltenen.

Gesucht ist die Wahrscheinlichkeitsfunktion pk=P(X=k) mit k=0,1,2,...,n.

 

X=X1+X2+...+Xn

Hypergeometrische Verteilung diskreter Zufallsvariablen

Beispiel:

Gütekontrolle von CD-Rohlingen

Hersteller verspricht, dass sich in einer Packung à 100 Stk. max. 3 defekte Rohlinge befinden.

Abnehmer prüft n Stück aus einer Packung. X ist dabei die Zahl der defekten Rohlinge in der Stichprobe.

 

N=Umfang der Gesamtheit (Packungsinhalt)

M=Anzahl der defekten Einheiten in der Gesamtheit (Annahme: ungünstigster zulässiger Fall für den Hersteller, d.h. 3 Stück)

n=Stichprobenumfang

 

 

 

 

 

 

Betrachtete Stichprobe: N=100; M=3 und n=10

èErgebnis: Sollte der Hersteller eine Probe mit 3 defekten Rohlingen haben, so sind Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Herstellerangaben zu stellen
èDie Toleranzgrenze, damit eine Angabe als realistisch erscheint, liegt bei 5%

 

Binominalverteilung: jedes Element wird nach Prüfung wieder in die Menge zurückgelegt

Hypergeometrische Verteilung: jedes Element wird nach der Prüfung nicht zurückgelegt

Poisson-Verteilung

èfür Zufallsvariablen, für die kein Maximalwert feststellbar ist (z.B. Anzahl der Autounfälle, Zahl von Rohrbrüchen oder Anrufen)


Stetige Verteilungen der Zufallsvariable

Dichtefunktion und Verteilungsfunktion

Bsp.: Täglicher Wasserverbrauch pro Tag oder Wartezeit an der Kasse

èkeine exakte Messung möglich èdaher  èes gibt daher keine Wahrscheinlichkeitsfunktion, sondern nur eine Dichtefunktion

 

Wahrscheinlichkeit für x innerhalb eines Intervalls:

Da mit sinkendem h die Kurve immer flacher verläuft, wird sie durch h dividiert.

è

 

Durch die unendlich große Zahl der Wert lässt sich die Verteilungsfunktion nicht als Summe der Werte darstellen, sondern nur als Fläche unter der Dichtefunktion

è

Gleichverteilung

èDie Wahrscheinlichkeit des Eintretens ist für jedes Element gleich
èa = Untere Grenze der Werte

èb = Obere Grenze der Werte

 

Dichtefunktion

 

Verteilungsfunktion

Exponentialverteilung

Beispiel: Abstand zwischen 2 Anrufen in einer Telefonzentrale

k ist mittlere Anzahl der Ereignisse pro Einheit (z.B. Anrufe pro Minute

 

Dichtefunktion

 

Verteilungsfunktion

F(x) ist monoton wachsend

 

Besonderheit der Exponentialverteilung:

Es gilt:

Betrachtung der bedingten Wahrscheinlichkeit:

P(X>x+h/X>h) (Interpretation: z.B. Wahrscheinlichkeit, dass in den nächsten x Minuten kein Anruf kommt, unter der Bedingung, dass bereits h Minuten vergangen sind.

Somit ist die unbedingte Wahrscheinlichkeit gleich der bedingten Wahrscheinlichkeit =Nichtalterung

Interpretation: Die Wahrscheinlichkeit, dass in den nächsten 5 Minuten kein Anruf kommt ist egal wie viel Zeit bereits vergangen ist

Diese Betrachtung gilt nur für die Exponentialverteilung.

Normalverteilung

Dichtefunktion

 

Verteilungsfunktion

Der Wert für  wir aus der Normalverteilungstabelle entnommen

Für negative Z gilt:

 

Berechnung des 25%-Quartils und des 75%-Quartils:

75%-Quartil:

25%-Quartil: z0,25=-z0,75

Lognormalverteilung:

èAsymmetrische Verteilung:

Durch logarithmieren der Werte wird wieder eine näherungsweise normalverteilte Funktion hergestellt.

Y=ln(X)