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Wirtschaftspolitische
Implikationen
Magisches Viereck der Ziele
Stabiles Wachstum èNebenziel
im Zusammenhang mit stetigem Wachstum
hoher Beschäftigungsgrad
èHauptziel
außenwirtschaftliches Gleichgewicht
èkann im Rahmen der Modelle
nicht betrachtet werden
stetiges und angemessenes Wachstum
èim Rahmen der Modelle
schwer darstellbar, da Modelle statisch sind und die Betrachtung dynamisch
ist
weitere Ziele:
·
gerechte Einkommensverteilung
·
umweltgerechte Produktion
èStabilitätsziel
der Wirtschaft als Hauptziel neben dem Allokationsziel
Fiskalpolitik
·
Finanzpolitik, die direkt der Stabilisierung der Volkswirtschaft dient
·
Ansatzpunkt ist ein Haushaltsbudget
|
Einnahmen |
|
Steuereinnahmen
(T)
Kreditaufnahme
(D) |
·
Annahmen bzgl. des Staatsverhaltens:
o
Keine Staatsproduktion èdaher
keine Auswirkungen des Staates auf den Arbeitsmarkt
o
Steuern werden nur von Haushalten erhoben, da alle Einnahmen an die Haushalte
gehen èUnternehmen haben
keine Einnahmen und zahlen daher keine Steuern èGewinne
gehen an die Haushalte, die diese versteuern und sie dann den Unternehmen teilweise
wieder zur Verfügung stellen (Sparleistung für Investitionen der Unternehmen)
o
Feste einkommensunabhängige Steuer èKopfsteuer
/ Fixsteuer èdaher keine
Auswirkungen von Steuern auf das Konsumverhalten
o
Staatliche Kreditaufnahme erfolgt durch Ausgabe von Wertpapieren mit
unendlicher Laufzeit
·
Auswirkungen der Staatstätigkeit auf die Wirtschaftssubjekte:
o
Budgetrestriktion:
§
Statt Y=C+S
§
Jetzt: Y-T=C+S
o
Güternachfrage:
§
Statt Yd=C+I
§
Jetzt: Yd=C+I+G
o
Kapitalnachfrage:
§
Statt I
§
Jetzt: I+D bzw. I+(G-T)
Geldpolitik
·
Hier sind lediglich die Auswirkungen von Geldmengenveränderungen
im Rahmen der Modelle zu betrachten
·
Geldmengen gelten immer als staatlich festgelegt
Auswirkungen von Geld- und Fiskalpolitik im neoklassischen
Modell
Fiskalpolitik
Fiskalpolitik ist in diesem Modell
eigentlich nicht notwendig
Ziel von Fiskalpolitik: Steuerung
und Stabilisierung des Konjunkturverlaufes
Da in diesem Modell immer eine Tendenz
zum Gleichgewicht besteht, sollte der Staat nicht durch Fiskalpolitik eingreifen
Im Falle einer Fiskalpolitik würde
der Staat als Nachfrager auftreten è
Yd=C+I+G
Betrachtung der Staatsnachfragefinanzierung
nur über Steuern oder Kreditaufnahme
Kreditaufnahme:
|
· Durch Staatsinvestitionen
wird die I-Kurve parallel um G nach außen verschoben, da die
Staatsinvestitionen zinsunabhängig sind
· Es kommt zu einem Zinsanstieg
von i* auf i2*
· Durch den hohen Zins
sinkt die private Investition von I* auf I3 èVerdrängung durch
den Staat („Crowding out“)
· Ersparnis steigt auf
S=I2 èKonsum sinkt um I*-I2
èCrowding out beim Konsum |
Staatsnachfrage führt somit
zu einem Rückgang des Konsums und der privaten Investitionen zusammen
um genau G
Die Gesamtnachfrage bleibt somit
gleich: Yd=(C-½*G)+(I-½*G)+G
Es ist einzig eine Reaktion
des Zins im gesamten Modell zu beobachten
Alle anderen Märkte bleiben
unberührt
|
· Bei einem Einkommen
Y und einer Sparleistung S* ergibt sichd er Konsum C
· Sparleistung ist nur
von Zins abhängig, daher wird bei kleinerem Einkommen (Y-T)
weniger konsumiert
· Daher sinkt der private
Konsum von C auf C1
· Hinzu kommt der staatliche
Konsum C2
· Dadurch bleibt das Gesamteinkommen
der Volkswirtschaft gleich (Y)
· Finanzierung über
Steuern ist somit eine Verdrängung des privaten Konsums durch
Staatsnachfrage und damit eine Allokationspolitik zw. privaten und
staatlichen Gütern |
Geldpolitik
Geldpolitik hat keine Auswirkungen
im Modell èGrund: Makroökonomische
Dichotomie (Geld- und Kapitalmarkt sind voneinander unabhängig)
Geldmengenveränderung bedeutet
eine Verschiebung der Y
d-Kurve nach außen
èCambridge-Effekt
greift
èdie Nachfrage
steigt, jedoch ist das Angebot durch den festen Reallohn konstant. Daher
steigen die Preise.
Geldpolitik ist somit nur notwendig
im Rahmen der Preisstabilisierung bei Wirtschaftswachstum
Beispiel: Lohn (Y) steigt bei konstantem
Preisniveau (P) (èM=k*P*Y)
èDeflation tritt ein,
da bei erhöhtem Lohn und gleichem Preisniveau mehr Nachgefragt wird
è daher sinkt das Preisniveau
èda die Haushalte weiter
mit fallenden Preisen rechnen, schränken sie ihren Konsum ein èdaher Regulierungsbedarf
des Staates èGeldmenge
wird erhöht, wodurch das Preisniveau wieder steigt
Auswirkungen von Geld- und Fiskalpolitik im keynesianischen
Modell
Fiskalpolitik
·
Kreditfinanzierung:
|
· Durch Staatsnachfrage
Verschiebung der Investitionsfunktion um G nach außen
· Bei einem Zins i1
wird nun statt I1 I2 nachgefragt
· Daher muß die
Sparleistung von S1 auf S2 steigen
· Daher muß das
Einkommen von Y1 auf Y2 steigen
· IS-Kurve wird nach
außen verschoben èVerschiebung ist größer
als G èMultiplikatoreffekt tritt
ein
· Es steigt somit die
effektive Nachfrage (IS-LM-Modell) èMehrproduktion èLohnsteigerung und mehr
Beschäftigung |
Der Multiplikatoreffekt
führt zu eine Erhöhung der Nachfrage (Yd) und damit
zur einer Mehrproduktion und steigenden Löhnen. Durch steigende
Löhne steigt wieder die Nachfrage und damit die Produktion u.s.w.
Berechnung des Multiplikators:
Beispiel: bei C'=0,8 ergibt
sich m=5 èpro zusätzlicher
Einheit Staatsausgaben steigt das Einkommen um 5 Einheiten èder
Multiplikator ist 5
èStaatsausgaben
können das Einkommen um ein Vielfaches erhöhen
|
· Durch Steuern wird
die Sparfunktion um T(=G) verschoben
· Bei einem konstanten
Zins i1 und einer Konstanten Sparleistung S1 muß sich jetzt
das Einkommen erhöhen von Y1 auf Y2
· Daher verschiebt
sich die IS-Kurve genau um G nach außen und das Einkommen
steigt ebenfalls um G=Y2-Y1
· Grund der Einkommenssteigerung
ist die marginale Konsumneigung |
Beispiel: Y=1000 und C’=0,8
Damit gilt: C=0,8*1000=800
und S=200
Staat erhebt jetzt Steuern
in Höhe von T=100
Damit gilt jetzt: C(Y-T)=C(900)=900*0,8=720
Zusätzlich konsumiert
der Staat die gesamten Steuerneinnahmen
Daher Cgesamt=720+100=820
èder Konsum und
damit die Nachfrage sind gestiegen èdies
führt zu mehr Angebot durch die Unternehmen und damit zu mehr
Lohn
Berechnung des Multiplikators:
Das Einkommen wächst somit
in gleichem Maße, wie Steuern erhoben werden
Auswirkungen der Fiskalpolitik
im Gesamtmodell bei Kreditfinanzierung:
Somit haben Staatsausgaben analog
zum Neoklassischen Modell keine Auswirkungen auf den Lohn oder die Beschäftigung,
was daran liegt, dass in der neoklassischen Synthese bereits ein Gleichgewicht
auf dem Arbeitsmarkt vorliegt.
Auswirkungen im Gesamtmodell
bei Steuerfinanzierung:
Neben der Investitionsverdrängung
findet zusätzlich eine Konsumverdrängung statt durch die Verringerung
der Einkommen durch Steuern
Das Ergebnis ist im Gesamtmodell
identisch mit der Kreditfinanzierung èkeine
Mehrbeschäftigung oder steigende Einkommen
Unterschied zur Neoklassik ist die
Preis- und Zinsreaktion durch Staatseingriffe
Weitere Reaktion im Gesamtmodell
ist der steigende Nominallohn durch das steigende Preisniveau und einen
festen Reallohn
Fiskalpolitik bei den Keynesfällen
Investitionsfalle (Darstellung
siehe oben bei den Keynesfällen)
Private Investitionen sind zinsunabhängig
Durch Staatsnachfrage verschiebt
sich die IS-Kurve nach außen (Multiplikator ist abhängig,
ob Kreditfinanzierung (=1/(1-C’)) oder Steuerfinanzierung (=G) vorliegt)
Durch Verschiebung steigt das
Einkommen Y èTransaktionskasse
steigt èM<L èVerkauf von Wertpapieren
èKurse sinken èZinsen steigen
Da private Investition zinsunabhängig
ist, findet durch den Zinsanstieg keine Verdrängung statt èdie effektive Nachfrage
Yd steigt
Wenn Mehrproduktion möglich
(d.h. es gibt Arbeitslosigkeit), wird diese umgesetzt, wobei mehr Arbeit
nachgefragt wird und damit auch der Lohn steigt, ebenso, wie das Güterangebot
èdie Arbeitslosigkeit
nimmt ab
èsomit
ist die Staatsnachfrage sinnvoll. Ziel sollte die Verbesserung der Unternehmenserwartungen
sein, damit sich die IS-Kurve wieder neigt und der Markt wieder von
selbst zu einem Gleichgewicht strebt
Funktioniert sowohl bei Kreditfinanzierung
als auch bei Steuerfinanzierung, wenn auch bei letzterer nicht so gut
Liquiditätsfalle(Darstellung
siehe oben bei den Keynesfällen)
Staatsausgaben verschieben wieder
IS-Kurve nach außen
Durch zinsunabhängiges
Geldangebot/ Sparen wird kein Konsum verdrängt, da der Zins gleich
bleibt
Durch zusätzliche Staatsnachfrage
steigt die effektive Nachfrage èdurch
unausgelastete Kapazitäten werden die Unternehmen mehr produzieren
und damit mehr Arbeit nachfragen und mehr Lohn zahlen èArbeitslosigkeit
sinkt
èsomit
ist die Staatsnachfrage sinnvoll
Funktioniert sowohl bei Kreditfinanzierung
als auch bei Steuerfinanzierung, wenn auch bei letzterer nicht so gut
Starre Nominallöhne (Darstellung
siehe oben bei den Keynesfällen)
Staatsausgaben verschieben IS-Kurve
nach außen
Verdrängung der privaten
Investitionen, da die Zinsen steigen, d.h. die Yd-Kurve verschiebt
sich weniger als die IS-Kurve durch die Zinsreaktion
Bei konstantem Preisniveau P
liegt nun eine Übernachfrage vor èda
Unternehmen nicht mehr produzieren können (Arbeitsmarkt im Gleichgewicht)
erfolgt eine Anpassung über das Preisniveau P èLM-Kurve
verschiebt sich nach innen èZins
steigt wieder èweitere
Konsumverdrängung, da die Leute durch den hohen Zins mehr sparen
Durch das steigende Preisniveau
sinkt jedoch bei konstantem Nominallohn der Reallohn èdies
führt zu steigender Nachfrage nach Arbeit und somit zu einer höheren
Beschäftigung / weniger Arbeitslosigkeit
èStaatsinvestitionen
auch hier sinnvoll
Geldpolitik im keynesianischen Totalmodell
Veränderung der Geldmenge èVerschiebung der LM-Kurve
nach außen èdaher
auch Verschiebung der Yd-Kurve nach außen, da M steigt
und damit i sinkt und somit I steigt und das eine erhöhte Nachfrage
zur Folge hat
Es kommt zu einer Übernachfrage
am Gütermarkt, es sind jedoch keine Produktionskapazitäten mehr
vorhanden, da der Arbeitsmarkt im Gleichgewicht ist èdaher
Reaktion über das Preisniveau
P steigt wodurch die LM-Kurve wieder
auf ihr ursprüngliches Niveau zurückkehrt und damit die Nachfrage
wieder sinkt
D.h. es verändern sich nur
das Preisniveau (steigt) und der Nominallohn (steigt) èalle
anderen Größen bleiben gleich èsiehe
„Einfluß einer Geldmengenerhöhung bei konst. Preisniveau“ weiter
oben
Die makroökonomische Dichotomie
gilt
Geldpolitik ist nur bei Wachstum
der Volkswirtschaft gut, da hier die Geldmenge ausgeweitet werden muß,
damit das Preisniveau stabil bleibt
Geldpolitik hilft analog zur Fiskalpolitik
auch bei den Keynes-Fällen (èsiehe
auch Keynes-Fälle weiter oben)
Antizyklische Fiskalpolitik