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Theoretische Grundlagen und Existenz von Banken

(Zusammenfassung aus „Bankbetriebslehre“ Pfingsten, S.83-148)

Die Grundfragestellung: Warum gibt es Finanzintermediäre oder könnten andere Institutionen die Aufgaben der Finanzintermediäre besser erfüllen?

 

Die Banktheorie dient dem Verständnis von Vertragskonstrukten und der Entwicklung von Bankdienstleistungen. Sie lässt aber auch einer Bewertung von Tendenzen zu. Es existieren zwei Modelle innerhalb der Banktheorie:

  1. Verhaltenserklärungen – warum werden Verträge nur unter bestimmten Voraussetzungen eingegangen
  2. Existenzerklärungen – Notwendigkeit der Banken in einem Wirtschaftssystem aus dem System heraus.


Finanzkontrakte

Kooperation

èA optimiert seinen Nutzen soweit, das B gerade noch zur Kooperation bereit ist

Kooperation bei symmetrischer Information

Unsicherheit der Erwartungen bei symmetrischer Information

èB ist je mehr am Gewinn beteiligt, je größer der Überschuss ausfällt. Liegt der Überschuss jedoch unter der Rückzahlungsrate, so erhält B nichts.

Probleme asymmetrischer Information

èAbbau der Informationsasymmetrie ist im Interesse von A und B

·        B könnte zum Informationsausgleich beitragen èProblem: Solange B durch Weitergabe von Fehlinformation eine Nutzenmaximierung wiederfährt ist die weitergegebene Information wertlos

·        Überwachungsmechanismen von A (Überprüfung von Zeugnissen, Qualifikationen, Analyse früherer Projekte zum Abbau der Qualitätsunsicherheit; Überwachung des Projektstatus)

·        Kosten entstehen èKosten asymmetrischer Information (dead weight loss)

·        Weitere Möglichkeit sind anreizkompatible Verträge, die B aus Eigeninteresse veranlassen wahrheitsgemäß zu übermitteln und vertragskonform zu handeln

·        Kosten entstehen auch hier, jedoch fallen sie geringer aus. Man spricht daher von Second-Best-Lösungen im Gegensatz zur Informationssymmetrie, wo von First-Best-Lösungen gesprochen wird

·        Differenz der Kosten zw. First- und Second-Best-Lösungen sind wiederum Kosten asymmetrischer Information

·        Aufteilung der Kosten in Monitoring costs (Überwachungs-), Bonding costs (Kosten für B durch Einschränkung), residual costs (sonstige Kosten)

Qualitätsunsicherheit und Kooperationsdesigns

·        Beispiel: Erhöhung der Versicherungsprämie zur Finanzierung von häufigen SchädenèPartner mit wenig Versicherungsfällen kündigen èdurchschnittliche Schadenhäufigkeit steigtèZiel verfehlt, da jetzt wieder der Beitrag erhöht werden müsste

o       Selbstselektion

Moral-Hazard-Problem

Verifizierbarkeit des Ergebnisses

Die Zahlung bei Manipulation muß mindestens gleich der Zahlung bei wahrheitsgemäßer Ertragsmitteilung sein!

Unvollständige Finanzverträge


Weitere Aspekte


Zusammenfassung

  1. Finanzkontrakte bestehen aus Leistung und Gegenleistung die nicht zeitgleich erfolgen
  2. Bei sicherer Erwartung ist der Finanzkontrakt im Vergleich zu einer Anlage am Kapitalmarkt zu sehen
  3. Bei unsicherer Erwartung und symmetrischer Information ist die Gegenleistung von der Risikoeinstellung abhängig. Diese ist dann mit der Kapitalmarktanlage zu vgl.
  4. Bei asymmetrischer Information können Problem ex ante, ex interim, ex post eintreten
  5. Monitoring ist Lösungsansatz zum Abbau der Informationsasymmetrie
  6. Ex ante Unsicherheit= Qualitätsunsicherheit èLösung: Signalisieren, Selbstselektion
  7. Ex interim Unsicherheit= Moral Hazard èLösung: anreizkompatible Verträge
  8. ex post Unsicherheit= Verifizierbarkeit èLösung: anreizkompatible Verträge
  9. Kosten für Abbau der Informationsasymmetrie = Differenz zw. First- und Second-Best-Verträgen
  10. Unvollständige Verträge sind durch Handlungsspielraum gekennzeichnet
  11. Hold up = Ausnutzen von Spielräumen zu eigenem Vorteil