Weitere Skripte und mehr findet ihr auf meiner Homepage. Bitte wählt eine Kategorie!


Vermögensverwaltung und Vermögensberatung

Abgrenzung zwischen Anlageberatung und Vermögensverwaltung

Anlageberatung

Vermögensverwaltung

  • Initiative geht vom Kunden aus
  • Anlage ist situations- und fallbedingt èes gibt keine vorgegebene Strategie
  • Kunde trifft die Anlageentscheidung
  • Initiative geht z.T. von der Bank aus
  • Konzept- / strategiebasiert
  • Bank hat Handelsfreiheit innerhalb der gewählten Strategie èBank entscheidet

Der Begriff Asset management wird oftmals mit Vermögensverwaltung gleichgesetzt, ist jedoch strenggenommen etwas mehr èUnternehmensberatercharakter

Grundsätze

3 Hauptgrundsätze der Vermögensverwaltung:

„Sei du selbst“

„Wähle immer die Mitte“

„Erkenne dich selbst“

Wähle die Strategie, die zu dir passt èrichte dich nicht nach Tipps von Dritten

Vermeidung von Extremen ènicht zu konservativ oder zu spekulativ anlegen

Selbsteinschätzung der finanziellen Situation èEinplanung von Puffern und Eventualitäten

Vermögens- und Anlagearten

Relevante Vermögensarten:

Arten der Geldanlage:

Ziele der Anlage:

 

Zu beachten sind dabei Rahmenbedingung (rechtlich und wirtschaftlich), sowie die persönlichen Anlageziele.

Manch Einer möchte die Anlage sofort nutzen und legt Ersparnisse in Form von Immobilien an, die entweder Miete erzeugen oder als eigener Wohnsitz genutzt werden. Andere suchen hingegen möglichst stabile Anlageformen für lange Investitionen, wie Edelmetalle. Aber auch eine Geldanlage in Diamanten wird hier immer interessanter, da der Kurs geringeren Schwankungen unterliegt als beispielsweise beim Gold.

Gründe für die Einschaltung einer Bank bei der Vermögensverwaltung:

 

Grundsätzlich handelt es sich bei der Vermögensverwaltung um eine Portfolio- und nicht um eine Einzelwertbetrachtung.


Anlagezyklus

Gründe für eine Anlageentscheidung:

Asset Allokation – Vermögensverteilung

Verteilung der Anlageformen auf verschiedene Anlageklassen/ -gruppen, die in sich homogen sind.

 

Die Unterteilung erfolgt nach:

  1. Wertschwankungen (Risiko / Erfolg)
  2. Liquidität (u.a. Laufzeit)

 

Geringe Wertrisiken

Hohe Wertrisiken

Geringe Liquidität

Industrieanleihen hoher Qualität/ Bonität, Immobilien, Bausparverträge, Lebensversicherungen, Edelmetalle

Beteiligungen an kleinen Firmen

Hohe Liquidität

Staatsanleihen, Geldmarktfonds, Anleihen mit stetiger Entwicklung

Aktien, Fremdwährungsanleihen, Derivate

In der Regel wird für entsprechende Anlegergruppen ein Musterdepot aufgestellt, in der die verschiedene Anlagekriterien des Kunden entsprechend gewichtet sind:

  1. Liquidität: Anteil von Geldmarktfonds
  2. Sicherheit: Anteil von Anleihen
  3. Rendite: Anteil von Aktien


Grundschema des Vermögensaufbaus:

Gewichtung zwischen Aktien und Anleihen

Faustregel in den USA: Aktienanteil = 100%- Lebensalter

 

Gewichtung anhand der Risikotragfähigkeit und Risikobereitschaft:

Die Risikotoleranz muß dann noch mit der Marktsituation abgeglichen und an die Anlageziele angeglichen werden.

 

Filtern der Anlageziele und deren Aktien/ Anleihengewichtung:

Freies Vermögen

(noch für keinen konkreten Zweck verplant èReservebildung

Anlageziele

Musterdepots

reserviertes Vermögen

(bereits vorhanden; dient Lebensunterhalt und dem Nachkommen von Verpflichtungen)

 

Der Ansatzpunkt für die Vermögensverwaltung liegt im Anlageziel 4.

Zeitdauer der Bindung bis zur Erfolgsentnahme


Aufgaben, Funktionen und Strukturen in der Vermögensverwaltung

Aufgaben

  1. Gesamtplanung der Geldanlagen
  2. Umsetzung (Kauf und Verkauf)
  3. Portfolioverwaltung (Überwachung, Informationsbeschaffung èResearch, Risikomanagement)
  4. Planung der Erfolgsentnahme, Liquidierung des Gesamtportfolios oder von Einzeltiteln

Aufgabenteilung

1. Möglichkeit

2. Möglichkeit:

Funktionen

  1. Administration èKonten-/ Depotführung, Transaktionsabwicklung
  2. Grundservice èBasisberatung, Risikoberatung, Asset-Location, Anlagestrukturierung, Research
  3. Intensivberatung èSpezialfragen, Steueroptimierung, Nachfolgeprobleme èstrategische Fragen
  4. Portfoliomanagement èFührung der individuellen und Standarddepots der Kunden
  5. Extraservice èVeranstaltungen (z.T. nicht zu Bankenthemen), Vorträge

Anbietergruppen von Vermögensverwaltern und ihre Schwerpunkte

Gruppe

Funktionsschwerpunkte (siehe Funktionen)

Discounter

1.

Commercial banks

1., 2. und 4.

Finanzmakler und private Vermögensverwalter

2.+3. (meist spezialisiert)

Privatbankiers

3.+.5

Zunehmend agieren auch Firmenkundenbetreuer als Vermögensverwalter èVerschmelzung der Aufgabengebiete.


Kundensegmentierung

Institutionelle Kunden

Privatkunden

·     Lange Reaktionszeiten durch eventuell nötige Befragung von Gremien

·     Steuerliche- und Nachfolgeprobleme oft als Thema

·     Große Volumina mit individueller Beratung / Konditionen

·   Höherer Informationsbedarf

o       Fachlich

o       Über Produkte

o       Risiken

·   Emotionaler

·   Disziplinierungsfunktion des Bankberaters

·   Standardisierte Produkte

·   Kleinere Volumina erfordern Poolbildung in der Bank wegen der Transaktionskosten

 

Anlegertypen bei den Privatkunden:

Kleinkunde/ sporadischer Anleger

Beratungskunden

Mandatskunden

·      Wenig/ standardisierte Beratung

·      Keine/wenig Strategie

·      Standardprodukte

·      Verkauf statt Beratung im Vordergrund

·      Mehr Beratung 100-300TDM

·      Kunde trifft Entscheidung selbst

·      Kunde Hat Erfahrung und Zeit

·      Bank besorgt Informationen und berät über Produkte

·      Bank übernimmt Verwaltung für den Kunden

·      Bank trifft i.d.R. Entscheidung allein

·      Kunde hat keine Zeit zur Selbstverwaltung

·      Ab 500TDM

·      Keine tiefgründigen Informationen beim Kunden vorhanden

·      Hohes freies Vermögen

·      Renditeorientiert èRisikotolerant

Retailbanking (economy class)

Individualkunden (business class)

Individualkunden (bis 1Mio DM)

Private Banking (first class; ab 1 Mio DM)

Transaktionskosten

Depotgebühren

Transaktionskosten

Strukturgebühren

Depotgebühren

 

Unterscheidung bei den Mandatskunden:

·        Bank trifft Anlageentscheidung allein

·        Abstimmung der Bank mit dem Kunden bei entscheidenden Fragen

·        Kunde und Bank treffen alle Entscheidungen gemeinsam

In der Regel wird der „Extraservice“ als Plus für den Mandatskunden angeboten.