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Konzepte und
Methoden zur Vermögensverwaltung
Markowitz-Theorie
1952 veröffentlicht; Nobelpreis
1990 èGrundlage der Kapitalmarkttheorie
Grundsatz:
Verhältnis zwischen
Einzelrisiko und Portfoliorisiko
Jedem Einzeltitel wird ein spezifisches
Risiko zugewiesen èentsprechend
der Einzelrisiken ist eine Streuung / Diversifikation notwendig
Grundsätze:
Erträge werden als Wahrscheinlichkeit
abgebildet èErträge
gelten grundsätzlich als unsicher
Es gibt eine Risikonormalverteilung
(Linie), die jedoch einer Standardabweichung unterworfen ist (Ausschlag
der Zacken)
Risiko = Schwankung der Rendite
Wert des Portfolios = Streuung
der Rendite und Korrelation der Einzelwerte (Zusammenwirkung/ Abhängigkeit
der Einzelwerte voneinander)
Ziel: optimales Portfolio empirisch
unterlegt und mathematisch bewiesen
Darstellung in einem Ertrags-Risiko-Diagramm
èRisk-Return-Map
Darstellung:
Die grünen Punkte repräsentieren
die Risiken von Einzelanlagen. Kombiniert man diese Einzelanlagen, erhält
man Portfolios (rote Punkte), die auch wieder ein spezifisches Risiko haben.
Bei bestimmten Portfolios ist dieses Risiko optimiert. Diese Portfolios repräsentieren
eine Kurve (schwarze Linie) èEffizienzkurve.
Vergleich:
Einzelanlage B è
Portfolio A: gleiche Renditeerwartung jedoch deutlich höheres Risiko der
Einzelanlage
Einzelanlage B è
Portfolio C: gleiche Risikotoleranz, jedoch Rendite der Einzelanlage deutlich
unter der des Portfolios
Tobin-Theorie / Marktportfolio
Anlagen werden in einen sicheren
und unsicheren Betrag gesplittet (je nach Risikotoleranz)
Ziel: Bestimmung des ausgewogensten
Rendite-Risikoverhältnisses
Dieses optimale Portfolio bezeichnet
man als Marktportfolio
Konstruktion/ Ermittlung des Marktportfolios:
Abtragen des Zins für eine
Festzinsanlage ohne Risiko auf der Renditeachse
Anlegen einer Tangente von diesem
Punkt an die Effizienzkurve
Schnittpunkt Tangente èEffizienzkurve
=Marktportfolio = bestes Rendite-Risiko-Verhältnis (sicherste Anlage
bei optimalem Ertrag)
Ziel aller Anleger ist dieses Portfolio
Darstellung:
Die Tangente bezeichnet man als
Kapitalmarktlinie. Auf ihr können alle Verhältnisse zwischen Aktien,
Anleihen, Festgelder, und Optionen als Risiko-Ertrags-Wert abgebildet werden
èje weiter rechts der
Wert, desto höher das Risiko
Das Marktportfolio repräsentiert
die optimale Mischung zwischen Aktien/ Anleihen und sonstigen Anlagen (èsiehe Musterportfolios bei
Anlegertypen)
Ist der Anleger weniger risikobereit
wird ein Portfolio links vom Marktportfolio genommen (umgekehrt bei risikotoleranterem
Anleger Portfolio rechts vom Marktportfolio) èFolge:
Anleger erhält das Risiko-Ertrags-Verhältnis was er möchte,
hat jedoch dabei ein unausgewogenes Risikoverhältnis, was er selber
wünscht
Marktportfolio:
Vorteil eines Marktportfolios für
die Bank:
Nachteil eines Marktportfolios für
die Bank:
Ziele zur Abhebung der eigenen Produkte:
Optimierung des Marktportfolios
durch Einbringung von exotischen Werten als Beimischung oder einer großen
Research-Abteilung als Kundenplus
èz.Zt.
eher ein Zurückfahren der Zusatzinformationen
Ausbau des Service als Bankmerkmal
Ausgiebigere, individuellere
Chance-Risiko-Beratung
Aufbau des Extraservice
Portfoliogestaltung / Risiko
Prüfung der Einzelrisiken und
deren Tragbarkeit für den Anleger
Risiko = zufällige Abweichung
vom geplanten Ertrag
Risiken:
Markt und Preis
Schwankung
des Marktwertes einer Finanzanlage in einem bestimmten Zeitraum (siehe
oben: Zackenkurve) èabhängig
von kursbeeinflussenden Faktoren
Bonität
Insolvenzrisiko
des Emittenten
Liquidität
Realisierungsrisiko
bei der Weitergabe èUnsicherheit
bei marktengen Titeln; Zeitfaktor und Kosten
Abwicklung
Transaktionsproblem
(falsche Orders, Systemabstürze, schlechte Schnittstellen)
Verhalten
Informationsasymmetrie;
Kunde oder Bank verhalten sich nicht wie abgesprochen
Markowitz: Marktrisiko als Hauptrisiko
èRest sind Nebenrisiken
In der Regel ist der Anleger risikoavers
und strebt daher das Marktportfolio an
Bei der Diversifikation reduzieren
sich unternehmens- und branchenspezifische Risiken auf ein Minimum, so dass
nur noch das nicht beeinflussbare Marktrisiko bleibt
Ziele:
Spezifische Einzelrisiken filtern
Eintrittswahrscheinlichkeit und
Dimension der Risiken èbest-case
und worst-case
Abgleich mit der Risikotoleranz
des Kunden
Ermittlung der Risikotoleranz
direkter Vergleich mit bestimmten
Musterportfolios und Kundengruppen
èjedem
Musterportfolio wird ein Musterkunde zugeordnet
èKunde
findet sich in einem der Musterkunden wieder und wird dem entsprechenden
Musterdepot zugeordnet
„Experimente“: Hypothetische Fragen
zum Verhalten bei bestimmten Marktsituationen
Ökonomitrie: Fragenkatalog
zu den Themen:
Anlagehorizont / Zeithorizont
Erfahrungen
finanzielle Situation
Risikobereitschaft
Das Marktrisiko bleibt immer bestehen. Es
muß die Erwartung/ das Risiko (subjektiv) mit der objektiv gemessenen
Risikotoleranz abgeglichen werden.
Grundsätze
der Anlageberatung
Vermögensberatung
/ Advisory banking
Weg von der Vermögensverwaltung
zur Vermögensberatung
Beratungsqualität erhöhen
und als Ansatz denn als Pflicht sehen
Veränderungen bei der Umstellung
von Vermögensverwaltung zur Vermögensberatung:
Grundsätze für einen Finanzplanes:
Anlagephilosophie
Finanzsituation
Anlageziele und Präferenzen
èAsset Allocation
Eventualitäten èPolster,
Reserven, Nachfolge, Erbschaft
Anlegerphilosophien
Anlagephilosophie |
Ziele |
Instrumente |
Liquidität |
Schnelle Verfügbarkeit |
Bargeld, Tagesgeld, Staatsanleihen |
|
Schutz gegen Krisen, Abwertung, Inflation |
Anleihen höchster Bonität; Konto bei
Groß-/ Staatsbank; Substanzwerte; internationale Streuung |
Rendite |
Risikobeschränkung bei hoher Rendite, Liquidität |
Anleihen und Aktien |
Spekulativ |
Chancen wahrnehmen auch bei hohem Risiko |
Optionen, Emerging Markets, Neue Märkte |
Gesamtansatz (von allem etwas) èFinanzplan |
Von allem etwas |
Versicherungen und ein Mix aller anderer Anlagen
je nach Risikotoleranz |
Struktur eines Finanzplans
Wer? |
Wer ist Investor? Wer ist wirtschaftlicher Berechtigter?
Wer handelt? |
Anlagephilosophie |
Welche Leitidee aus welchem Grund? |
Lage des Investors |
Finanzsituation
Anlageziel und Präferenzen
Eventualitäten |
Vorschlag (je nach Kundengruppe/Volumen aus Kostengründen
unterschiedlich detailliert) |
Asset-Allocation und Effekt der Aufteilung |
Prognose (je nach Kundengruppe/Volumen aus Kostengründen
unterschiedlich detailliert) |
Mutmaßliches Anlageergebnis
Risiken |
Weiteres Verfahren |
Verwirklichung der Strategie? Wer macht was?
Wann weitere Beratung? èNachprüfung
und Nachjustierung |
Aktuell ist eine Tendenz zur Strukturierung
der Vermögensverwaltung innerhalb der Betriebe zu beobachten, z.B. bei
Pensionskassen