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Technische
Analyse
Im Gegensatz zur Fundamentalen Analyse
stehen Ertragskomponenten hier nicht im Vordergrund
Preis, nicht der Wert des Unternehmens
wird analysiert
Kurs wird als Ergebnis von Angebot
und Nachfrage betrachtet
Man unterstellt dabei eine zum heutigen
Zeitpunkt abgeschlossene Kursentwicklung
Aus der vergangenen Kursentwicklung
schlussfolgert man auf die Zukunft
Annahmen der technischen Analyse
Alle kursbeeinflussenden Faktoren
sind im letzten Kurs der als Grundlage für die Analyse dient bereits
enthalten
èkeine
Fragen nach dem „Warum“ der Kursentwicklung
Kurse verlaufen in Trends èdie
Vergangenheit ist wiederholbar
Marktteilnehmer verhalten sich nicht
immer rationell èUnterschied
zur fundamentalen Analyse
System der Kurssignale ist unvollständig,
da nicht alle Informationen bekannt sind
Aufgaben
Trendprognose èWohin
geht der Markt?
Widerstände und Unterstützungen
auffinden
Zeitpunkt der Marktbewegung ermitteln
èKauf-/Verkaufszeitpunkt
ermitteln
Ziel der Schwankungsausnutzung von
Kursen èVoraussetzung:
Klares Erkennen von Markttrends
Die Technische Analyse stützt sich im
Gegensatz zur fundamentalen Analyse mehr auf aktuelle Zahlen, denn auf vergangene
Jahresberichte. Es ist keine subjektive Verfälschung möglich, wie
bei Bilanzen.
Methoden - Bestimmung von Trends
Annahme: Kurse verlaufen in Trends
und schwanken um diese (Risiko=Schwankung um den Ertrag).
·
Trends sind bestimmt durch Höchstpunkte, Tiefstpunkte und Mittelwerte
·
Aus Trends werden Kursprognosen abgeleitet
·
Grundlagen von Charles Dow
o
èsystematische Untersuchung
des Zyklusses von Aktien
o
Unterstellungen:
§
Alle Aktionäre verhalten sich in der Tendenz ähnlich
§
Ein Index spiegelt in komprimierter Weise die Informationen wieder
o
Man unterscheidet 3 Trendarten:
§
Primärtrend
èDient der Ausrichtung von
mittelfristigen bis langfristigen Investitionen
èErmittlung über einen
Zeitraum von mindestens 1 Jahr
§
Sekundärtrend
èkurzfristige Entscheidungen
(3-12 Monate)
§
Tertiärtrend
èsehr kurzfristig, spekulativ
(nur wenige Wochen bis 3 Monate)
·
Trends besitzen einen Entwicklungszyklus:
o
Startphase
§
Unempfindlicher Kurs gegenüber schlechten Nachrichten
§
Umsätze noch auf niedrigem Niveau
o
Wachstumsphase
§
Nachfragedominanz
§
Positive Informationen werden verstärkt wahrgenommen und verstärken
den Trend
§
Negative Meldungen werden nur abgeschwächt wahrgenommen
o
Verteilungsphase
§
Hohe Informationssensibilität
§
Hohe öffentliche Wahrnehmung
§
Spekulative Ansätze
§
Überbewertung schlechter Infos möglich
·
Im Voraus können Trendphasen nur schwer bestimmt werden bezogen
auf einen einzelnen Kurs, weshalb man Indizes vergleicht im Trends zu bestätigen
(z.B. Industrie- und Transportindex)
èliegt bei beiden ein gleicher
Trend vor, gilt dieser nach Dow als bestätigt
·
Der Kurs wird nicht nur in der Zeitachse betrachtet, sondern auch zum
Umsatz ins Verhältnis gesetzt èDreidimensionales
Modell
·
Ziel ist das Erkennen einer Trendwende
(Punkt A ist der Beginn der Trendwende nach unten bzw. oben)
Instrumente der Technischen Analyse
Charttechnik èTrendermittlung
1. Unterstützungs- und Widerstandslinien
Ermittlung von Umkehrpunkten einer
Trendbewegung
Unterstützung = Nachfrage >
Angebot
Widerstand = Angebot > Nachfrage
Graphische Darstellung:
Diese Linien werden in der Regel
an alten Höchstständen/ Tiefstständen (historisch markante
Punkte) angelegt
Durchbruch eines Widerstands nach
oben èWiderstand wird
zur Unterstützung nach unten
Durchbruch eines Unterstützung
nach unten èUnterstützung
wird zum Widerstand nach oben
2. Trendlinien einzeichnen
Innerhalb einer Zeitachse werden
Höchst und Tiefstpunkte verbunden
Mindestens 3 Höchst- bzw. Tiefststände
sind erforderlich
Durchbruch eines Trendlinie nach
oben èTrendlinie wird
zur Unterstützung nach unten
Durchbruch eines Trendlinie nach
unten èTrendlinie wird
zum Widerstand nach oben
Graphische Darstellung (Trendlinie
= Grün):
3. Trendkanäle einzeichnen
Zusätzlich zur Trendlinie wird
eine zweite Linie bei dem anderen Extrem (Höchst- bzw. Tiefststände)
eingezeichnet (blaue Linie in Grafik oben)
Ziel: zusätzliche Ermittlung
der Trendstärke der aktuellen Trendrichtung èBandbreite
Aus der Stärke lässt sich
die Länge der einzelnen Trends (Schwankungen) ableiten
Beendigung des Trends bei Durchbruch
einer der Achsen
Chartformationen
1. Trendwendeformationen
1.1. Schulter-Kopf-Schulter-Formation
Darstellung:
Man unterscheidet zwischen einer
Gipfelformation (links) und einer Bodenformation (rechts)
Phasen der Gipfelformation:
Kursanstieg zur ersten Schulter
bei hohem Umsatz
Rückgang bis zur Nackenlinie
Anstieg bei vermindertem Umsatz
auf ein neues Hoch
Abfall èam
Ende der Abfallens ist die Einzeichnung der Nackenlinie als Verbindung
der Tiefpunkte möglich
Anstieg bei geringen Umsätzen
zur zweiten Schulter
Rückschlag bis unter die
Nachenlinie
Bei der Bodenformation sind die
Umsätze etwas geringer und der Durchbruch erfolgt bei sehr hohem Volumen
Zur Trendwende ist ein Durchbruch
der Nackenlinie um mindestens 3% nötig
1.2. M- und W-Formationen
Darstellung:
Zwei Höchst- bzw. Tiefststände
innerhalb von maximal 3 Monaten
Ausschlag bei A ist mindestens 10%
Basislinie muß zur Trendumkehr
um mindestens 3% durchbrochen werden
1.3. Untertassenformation
Darstellung:
Umsatz und Kurs verhalten sich parallel
Form einer Untertasse im Chart
Nur für Einzelwerte, nicht
für Indizes geeignet
Für die Bestimmung der Ausprägung
von Trends
Schwer erkennbar
Sehr hoher Umsatz beim Durchbruch
(gestrichelte Linie)
1.4. V-Formation
Darstellung:
Erst nachträglich erkennbar
Geschieht am Ende eines Trends sehr
kurzfristig
Schneller Kursverlust (prozentual)
an einem Tag
Starke Kurserholung am Folgetag
2. Konsilidierungsformationen
In der Regel kurz bis mittelfristig vorkommend.
2.1. Rechtecksformation
2.2. Dreiecksformation
2.2.1. Das symmetrische Dreieck
Darstellung:
Schwächere Umsätze bis
zum Durchbruch des Dreieckes
Abstand A ist der mögliche
Abstand (Kursziel) nach Ausbruch
Im Voraus ist die Richtung des Durchbruches
nicht ermittelbar
2.2.2. steigendes und fallendes Dreieck
2.2.3. Keilformationen
Darstellung:
Nach oben laufender Keil èAbwärtstrend
folgt èBärenmarkt
Nach unten laufender Keil èAufwärtstrend
folgt èBullenmarkt
Der Ausbruch erfolgt bei einem plötzlichen
Umsatzanstieg
Probleme und Vorteile der Charttechnik
Vorteile |
Probleme |
- Vergleiche innerhalb der Branche, um Trends
zu bestätigen
- Kurzfristig möglich èim
Gegensatz zur Bilanzanalyse
- Einfache Hilfsmittel
- Keine Interpretationsmöglichkeit
der Analysten
|
- Interpretation der Formationen möglich
- Oftmals erkennt man Signale zu spät
- Empirisch nicht nachweisbar
- Teilweise zu einfache Erklärung
- Umsatzgrößen sind notwendig
(sonst wirken sich größere Orders sofort auf den
Kurs aus)
- Bei Indizes ist die Gewichtung der einzelnen
Titel bei Bewegungen zu beachten
|
Indikatoren
Dienen der Filterung von zufälligen Schwankungen.
1. Bildung des gleitenden Durchschnitts
(GD)
Arithmetischer Mittelwert einer
bestimmten Anzahl zurückliegender Schlusskurse
200 Tage Linie als Standard (Mittelwert
der Schlusskurse der letzten 200 Tage)
Variation des GD: gewichtete Werte;
exponentielle Gewichtung (die neueren Kurse werden höher gewichtet,
als die älteren)
Signale beim GD:
Kaufsignal
Verkaufssignal
Als ein Nebensignal des GD verwendet
man den Test der gleitenden Durchschnitte
2. Anstiegs- und Abstiegslinie
Anzahl der steigenden und der fallenden
Kurse in einem Index jeweils als Kurve
Z.B. der Dax steigt bei fallenden
Anstiegs- und Abstiegskurven der Einzelwerte ènur
wenige Werte tragen den Anstieg
Gleiche Richtung von Dax und den
Kurven èTrend wird von
den Werten getragen
3. Index von Höchst- und Tiefstwerten
Anzahl der Höchstkurse (Durchschnitt)
als Index abgebildet
Anzahl der Tiefstkurse (Durchschnitt)
als Index abgebildet
Höchstkurse > Tiefstkurse
èAufwärtstrend (umgekehrt
Abwärtstrend)
4. Beta-Faktor
Beziehung einer Aktie zum Index
Relatives Verhalten zum Index
Beta=1,05 èAktie
steigt/ fällt 1,05 mal so stark, wie der Index
Beta>1: größere Schwankungen
im Vergleich zum Gesamtmarkt
Beta=1: die Aktie verhält sich
wie der Markt
Beta<1: Aktie unterliegt kleineren
Schwankungen als der Markt
Entscheidend für die Portfoliotheorie
über die Entscheidung der Hereinnahme einer Aktie
Auch für Optionsstrategien
angewendet
5. Momentum
Differenz zwischen dem heutigen
Kurs und einem Kurs von vor x-Tagen als Chart
Komplette Analyse des Momentumcharts
möglich
Momentum gibt die Stärke der
Trendbewegung an
6. Überkauft- / Überverkauftindex
Bei massiven Käufen am Markt
wird zur Bereinigung als massiver Verkauf folgen
Formel:
Ein Wert von 50% repräsentiert
einen ausgeglichenen Markt
90% = überverkaufter Markt
èKursanstieg wahrscheinlich
10% = überkaufter Markt èKursabfall wahrscheinlich
7. Put-Call-ratio
Zahl der gehandelten Put-Optionen
im Vergleich zur Zahl der gehandelten Call-Optionen
Put>Call èIndikator
für fallende Kurse
Call>Put èIndikator
für steigende Kurse
8. Elliot-Wellen
Darstellung:
Annahme eines Rhythmus / einer Welle
für das Marktverhalten
Es gibt immer 3 Aufwärtswellen
und 2 Abwärtswellen
Nur sehr schwer zu erkennen
Man versucht immer stärken in der Weiterentwicklung
der technischen Analyse psychologische Faktoren mit einzubinden.