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Ertragsbesteuerung

Systematik

	Natürliche Person	Juristische Person
Im Privatvermögen	· Wertpapierbestände im Privatvermögen · ESt und Soli-Pflicht · Besteuerungszeitpunkt èZuflußprinzip · Einnahme-/Überschussrechnung zur Gewinnermittlung · Veräußerungsgeschäfte grundsätzlich Steuerfrei	· Besitz im Privatvermögen nicht möglich
Im Betriebsvermögen	· Privatperson im Einzelunternehmen oder Personengesellschaft	· Z.B. von einer Firma werden Schuldverschreibungen gehalten
Im Betriebsvermögen	· Gewinnermittlung durch Bilanz · Est/KöSt +GewSt und Soli · Veräußerungsgeschäfte und Erträge immer steuerpflichtig

Beispiel:

Bis 2001:

Halbeinkünfteverfahren ab 2002:

Aus der Sicht von		Fall 1	Fall 2
Aktiengesellschaft	Gewinn abzgl. GewSt	100	100
	KöSt (25%)	-25	-25
	Bardividende	75	75

Anteilseigner	Bemessungsgrundlage 50% der Bardividende	37,5	37,5
	ESt	-16,9	0
	Anrechnung KöSt entfällt	0	0
	Zugeflossene Bardividende	75	75
	Nettozufluss	58,1 (-16,9+75)	75

Vergleich beider Verfahren:

èBesserverdiener (ab 40% ESt-Satz) profitieren

èGeringverdiener (Steuersatz<40%) bekommen weniger

Beim Halbeinkünfteverfahren ist keine Anrechnung auf die Einkommenssteuer mehr möglich
Gewinne und Verluste können/ dürfen nur zu 50% angesetzt werden
Bei der Finanzierung der Wertpapiere mit Krediten ist nur die Hälfte der Kreditzinsen als Werbekostenaufwand geltend machbar
Bei Kapitalgesellschaften sind Dividendeneinkünfte von der GewSt freigestellt

Zinserträge unterliegen der KeSt von 30%+ Soli (bei Tafelgeschäften 35% KeSt)
Bundesschatzbriefe Typ B:
- Zinsertrag wird am Ende der Laufzeit besteuert èZuflußprinzip
- Zinsen während der Laufzeit werden thesauriert èdaher während der Laufzeit noch kein Zufluß

	Mann	Frau
Einnahmen	2527,42	3245 +KöSt (1390,71) = 4635,71
Werbungskosten	-100	-100
Zwischensumme	2427,42	4535,71
Sparerfreibetrag	-2427,42	-3000,-
Verbleibender Sparerfreibetrag	572,58 èÜbertrag auf den Mann	-572,58
ESt-pflichtiges Einkommen	0,-	963,13

Bis 2002 ist eine Anrechnung der KöSt auf die ESt noch möglich.

Sparerfreibetrag gilt nicht für unterjährige Veräußerungsgeschäfte èSpekulationsgewinne

Kapitalanlagegesellschaft muß KöSt und GewSt zahlen
Das Sondervermögen/ der eigentliche Fonds ist von KöSt und GewSt befreit
Der Anteilseigner zahlt Steuern nach dem Transparenzprinzip:
- Obwohl keine Direktanlage vorliegt wird besteuert, als ob dies der Fall wäre
- Besteuerung mit KöSt und KEST
Besteuerung von Erträgen/ Ausschüttungen:
- Ausschüttende Fonds
  - Besteuerung wie bei Dividenden
  - Teile der Ausschüttung, die aus Veräußerungsgeschäften im Fonds resultieren sind steuerfrei, es sei denn, es handelt sich um Termingeschäfte
- Thesaurierende Fonds
  - Teilweise liegt eine Steuerpflicht vor èin diesem Fall liegt eine Zuflussfiktion vor
Die Veräußerung von Fondsanteilen innerhalb eines Jahres nach Kauf ist steuerpflichtig èSpekulationsgewinn