Weitere Skripte und mehr findet ihr auf meiner Homepage. Bitte wählt eine Kategorie!


Störungen im Keynesianischen Totalmodell

·        Wirtschaftsobjekte zeigen ein Verhalten, dass das Gleichgewicht stört

·        Es kommt nach der Störung nicht mehr zu einem allgemeinen Gleichgewicht

·        I.d.R. kommt es zu einem Ungleichgewicht am Arbeitsmarkt

·        Es gibt die Investitionsfalle, Liquiditätsfalle und die starren Nominallöhne

Investitionsfalle

·        Zinsunabhängige Investitionen (wie schon im Einkommen-Ausgaben-Modell)

·        Grund: negative Erwartungen der Unternehmen, so dass sie nicht mehr als einen Grundbetrag investieren

·        Ausgangslage:
 èdie Investitionen sind konstant unabhängig vom Zins

·        Konstruktion der IS-Kurve:

·        Die IS-Kurve wird somit ebenfalls zinsunabhängig èes gibt nur noch ein Gleichgewichtseinkommen

·        Ermittlung der Effektiven Nachfrage (Verfahren analog zum Keynesianischen Totalmodell):

èDer Keynes-Effekt ist gestört, d.h. ein steigendes Preisniveau führt nicht mehr zu einer sinkenden Nachfrage èdie Nachfrage bleibt unabhängig vom Preisniveau konstant

·        Auswirkungen im Gesamtmodell: siehe unten

Liquiditätsfalle

·        Besonderer Verlauf der Geldnachfrage

·        Die Spekulationskasse wird ab einem bestimmten Zins zinsunabhängig

·        Darstellung der Spekulationskasse:

èab dem Zins io wird die Spekulationskasse unendlich Zinselastisch, dass heißt, eine Erhöhung der Geldmenge ab diesem Zins führt nicht mehr zu einem sinkenden Zins, sondern zu einer Geldhaltung

·        Begründung der Zinselastizität: Die Wirtschaftssubjekte erwarten steigende Zinsen und somit Kursverluste. Daher halten sie keine Wertpapiere. Sinken die Zinsen weiter, bleiben sie trotzdem in ihrer Erwartung steigender Zinsen und die erhöhte Geldmenge durch die niedrigeren Zinsen fließt zu 100% in die Spekulationskasse

·        io ist die untere Zinsgrenze. Ab hier gilt die absolute Liquiditätspräferenz

·        Darstellung der LM-Kurve:

èDie LM-Kurve ist in einem bestimmten Bereich zinsunabhängig

·        Bei einer Senkung des Preisniveaus / Erhöhung der Geldmenge verschiebt sich die LM-Kurve nach rechts jedoch nicht nach unten

·        Ableitung der Nachfrage:

·        Yd ist konstant bei Y1 èdie Nachfrage ist unabhängig vom Preisniveau

·        Es gibt nur ein Einkommen, bei dem Angebot und Nachfrage übereinstimmen

Auswirkungen der Investitionsfalle und der Liquiditätsfalle auf das Totalmodell

Herleitung:

·Durch Investitions- und Liquiditätsfalle entsteht eine preisunabhängige Nachfrage Yd

·Dadurch ist jetzt das Angebot größer als die Nachfrage

·Da eine Preissenkung ohne Wirkung ist (Yd=konst.), reagieren die Unternehmen mit einer Senkung des Angebots

·Dies führt dazu, dass weniger Arbeit eingesetzt wird (NO)

·Da die Nachfrage konstant ist, wird jetzt auch unabhängig vom Lohn nicht mehr oder weniger Arbeit nachgefragt, d.h. Arbeitsnachfrage wird lohnunabhängig (rote Linie)

·Es tritt eine Unterbeschäftigung in Höhe von N*-N0ein

·Diese Arbeitslosigkeit ist nicht lohnbedingt

·Somit findet ein Anpassungsprozeß (rosa Pfeil) statt

·Tendenzielle Preissenkung durch Überangebot wird durch Produktionseinschränkung behoben

·Kein allgemeines Gleichgewicht mehr, sondern ein Gleichgewicht bei Unterbeschäftigung

·Geldpolitik ist unwirksam, da Zinsänderungen keinen Einfluß auf die Nachfrage haben èder Staat muß eingreifen

èBegründung von Arbeitslosigkeit, da es Zufall wäre, wenn das eine Einkommen Y, dass die Nachfrage Yd hat gleich dem Güterangebot YS ist.

 

Staatseingriffe, wenn geldpolitische Maßnahmen nicht greifen:

·        Investitionsfalle:

o       Verbesserung der Unternehmenserwartungen, so dass diese wieder normal investieren

o       Staat investiert selber und verschiebt so die IS-Kurve nach rechts

·        Liquiditätsfalle:

o       Staat investiert selber und verschiebt so die IS-Kurve nach rechts

o       Staat fragt Kapitalgüter nach

Starre Nominallöhne im Keynesianischen Totalmodell

·        Normalerweise gibt es flexible Nominallöhne, d.h. der Nominallohn wird bei Preisänderungen angepasst, so dass der Reallohn konstant bleibt

·        Starre Nominallöhne: bei einer Erhöhung des Preisniveaus sinkt der Reallohn, bzw. bei einer Senkung des Preisniveaus steigt der Reallohn èNominallohn bleibt konstant

·        Es erfolgt eine Reaktion der YS-Kurve auf die starren Nominallöhne

 

Herleitung:

·  w ist konstant ènur eine Nominallohnkurve

·  für P1 ist ein Reallohn (w/P1) festgelegt, der zu einer Arbeitsnachfrage N1 führt und die dann eine bestimmte Produktion Y1 zur Folge hat

·  gleiches gilt für P2 und P3 èsteigendes Preisniveau führt zu sinkenden Reallöhnen und somit zu einer höheren Nachfrage nach Arbeit

·  Es ergibt sich daher eine steigende YS-Funktion (blaue Fkt.)

·  Bei P3 kann es jedoch zu einer Beschränkung des Arbeitsangebotes kommen durch den niedrigen Reallohn, so dass nur Ns3 zustande kommt. Dadurch kippt die Güterangebotsfunktion wieder nach innen (blaue Funktion)

·  Die Güternachfrage ist im IS-LM-Modell abgeleitet

·  Die Gleichgewichtsnachfrage YS = Yd entspricht Y1

·  Bei diesem Einkommen herrscht eine Arbeitslosigkeit von N2-N1, da N2 die Gleichgewichtsbeschäftigung ist èGrund: zu hoher Reallohn

·        Das Modell führt zu einem Gleichgewicht aller Märkte, bis auf den Arbeitsmarkt

·        Es gibt keine Tendenz zu einem allgemeinen Gleichgewicht der Märkte

·        Entspricht der neoklassischen Erklärung von Arbeitslosigkeit

·        Behebung des Ungleichgewichtes durch Staatseingriffe:

o       Staatsinvestitionen

§         Verschiebung der IS-Kurve nach Außen und damit auch der Yd-Kurve èP steigt èNd steigt, da Reallohn sinkt èGleichgewicht stellt sich ein

o       Erhöhung der Geldmenge

§         LM- und Yd-Kurve sind nach außen verschoben

§         Sinkender Zins èInvestitionen steigen èNachfrage steigt (Yd) èPreise steigen èReallohn sinkt èmehr Arbeitsnachfrage èGleichgewicht stellt sich ein

·        In diesem Ungleichgewicht ist eine sehr starke Verbindung der Märkte festzustellen