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Betrachtung der Partialmärkte

Arbeitsmarkt

·        Es gibt nur ein homogenes Gut

·        Funktionen der Arbeitsnachfrage und des Arbeitsangebotes wurden bereits hergeleitet

·        Darstellung:

·        Es gibt einen Reallohn, der zum Ausgleich von Angebot und Nachfrage führt
èes gibt ein Gleichgewicht bei (N*/) èdieses Gleichgewicht entspricht der Vollbeschäftigung, d.h. alle die zu diesem Lohn arbeiten möchten, können auch arbeiten. Wer zu diesem Lohn nicht arbeitet ist „freiwillig arbeitslos“

·        Stabilität dieses Gleichgewichts:

o       Annahme eines höheren Reallohnes ()
èes entsteht ein Überangebot an Arbeit (rote Fläche) in Höhe von Nd1-Ns1

o       Bei diesem höheren Einkommen wären jedoch einige Arbeiter bereit, auch unter diesem Lohn zu arbeiten (1-grüne Fläche)

o       Da diese bereit sind geringere Löhne zu akzeptieren, sinkt der Lohn (2) und durch den geringeren Lohn stellen die Unternehmen mehr ein (3)

o       Es wird somit wieder das Gleichgewicht hergestellt èdas Gleichgewicht gilt als stabil

ê      Somit ist der Grund für Arbeitslosigkeit ein zu hoher Lohn

Der Kapitalmarkt

·        Angebot und Nachfrage nach Kapital / Investitionen

·        Auf dem Kapitalmarkt wird das Recht zur Güternutzung angeboten (da es kein monetärer Markt ist)

·        Alle Güter am Kapitalmarkt sind homogen (keine Risikounterschiede, etc.)

·        Annahme: Unternehmen bieten Wertpapiere an um Kapital zu bekommen (Nachfrage) und die Haushalte kaufen diese Wertpapiere, um zu sparen (Angebot). Für die Wertpapiere wird ein Zins gezahlt, für das zur Verfügung gestellte Kapital

·       

·        Es existiert ein Gleichgewicht zwischen Investition und Sparen bei (I*/i*)

·        Die Stabilität des Gleichgewichts lässt sich wie beim Arbeitsmarkt erklären:

o       Die Zinsen werden von i* auf i1 erhöht
èSparleistung steigt
èInvestitionsleistung sinkt èKapitalüberangebot (grüne Fläche)

o       Bei dem Überangebot würde einige Haushalte auch bereit sein für weniger Zinsen zu sparen (1)

o       Zinsen sinken durch die zusätzliche Sparleistung (2)

o       Durch die sinkenden Zinsen investieren die Unternehmen mehr (3)

Gütermarkt

·        Güterangebot () und Güternachfrage (YD=C(i)+I(i)) treffen aufeinander

·        Der Gütermarkt ist nicht unabhängig von Arbeitsmarkt und Kapitalmarkt
èGleichgewicht am Arbeitsmarkt führt zu einer Gleichgewichtsbeschäftigung und somit zu einer bestimmten Produktionsmenge (da Investitionen kapazitätsunabhängig sind), wodurch auch das Güterangebot bestimmt ist
èGüterangebot ist durch den Arbeitsmarkt bestimmt

·        Die Güternachfrage ist über Kapitalmarkt und Arbeitsmarkt bestimmt
èDas Gleichgewicht am Arbeitsmarkt  legt die Arbeitszeit und somit das verfügbare Einkommen fest èDer Zins am Kapitalmarkt entscheidet dann, welcher Teil des Einkommens gespart wird èDer Rest ist Güternachfrage

·        Somit entsteht ein Gleichgewicht am Gütermarkt durch ein Gleichgewicht am Kapital- und Arbeitsmarkt

·        Gesetz von Walras (1834-1910):

o       Ist ein Markt im Ungleichgewicht, ist es auch noch ein zweiter

o       Wenn es auf einem Markt eine Überschussnachfrage gibt, muß es auf mindestens einem anderen Markt ein Überschussangebot geben
è

o       Angebot=Nachfrage entspricht somit auch dem Sayschen-Theorem: jedes Angebot schafft sich seine Nachfrage

o       Wenn von n Märkten n-1 Märkte im Gleichgewicht sind, so ist auch der letzte Markt zwingend im Gleichgewicht

Geldmarkt / Quantitätstheorie des Geldes

·        Der Geldmarkt ist ein fiktiver Markt, da man das Geldangebot nicht beobachten kann

·        Geld (L=Liquidity) ist alles, was Geldfunktionen erfüllt

·        Geldfunktionen:

o       Allgemeines Zahlungsmittel

o       Recheneinheit / Wertungsmaßstab

o       Wertaufbewahrung (Transferierung von Konsum in die Zukunft) èist in der klassisch-neoklassischen Theorie eher nicht beachtet, da dadurch ein Zinsverlust entsteht
è1. und 2. sind die wesentlichen Funktionen

·        Wertbeständigkeit des Geldes ist wichtig

·        Geld hat keinen Einfluß auf die Tauschfunktion èNeutralität des Geldes (Makroökonomische Dichotomie) èGeld als „Schmiermittel“

·        Geldmarkt ist das Preisniveau = Durchschnittspreis für eine Gütereinheit

·        Geldangebot:

o       Alle in Umlauf befindlichen Zahlungsmittel (Geldmenge=M)

o       Exogen vorgegeben (z.B. durch die Zentralbank) èexakt bestimmbar

o       LS=M; p=Preisniveau

o       In der Praxis ist die Geldmenge nicht unabhängig vom Preisniveau und auch die Zentralbank kann die Geldmenge nicht exakt steuern

·        Geldnachfrage:

o       Nachfrage nach Geld durch die Wirtschaftssubjekte èLiquiditätsbedarf der Wirtschaftssubjekte, um Tauschaktionen durchzuführen

o       Abhängigkeiten:

§         Wird viel produziert, steigt die Tauschmenge und somit auch die Geldnachfrage èmehr Produktion àmehr Einkommen àmehr Tausch àmehr Nachfrage

§         Länge der Geldhaltung / Kassenhaltung (Umlaufgeschwindigkeit) bestimmt die Geldnachfrage
èje langsamer die Umlaufgeschwindigkeit, desto größer die Nachfrage nach Geld

o       Ld=k*P*Y   (k=Kassenhaltungskoeffizient, z.B. Kassenhaltung 2 Monate èentspricht 2/12 eines Jahren èk=1/6)

·        Im Gleichgewicht gilt: M=k*P*Y (Cambridgegleichung) enstanden aus der Quantitätsgleichung: v*M=k*P mit v=1/k=Umlaufgeschwindigkeit

·        Erhöht man das Einkommen (Y steigt) unter konstantem Preisniveau so kommt es zu einer erhöhten Geldnachfrage, da Ld=k*P*Y. Da P konstant ist, muß, um dass Preisniveau zu halten die Kurve flacher verlaufen (gestrichelte blaue Linie), um bei einem größeren L dass gleiche Preisniveau zu erreichen (Schnittpunkt der blauen und schwarzen gestrichelten Linie). Da die Geldmenge begrenzt ist (rote Linie), entsteht ein niedrigeres Preisniveau P2 (lila Linie) bei der gleichen Geldmenge, was eine Deflation bedeutet. Dem kann die Notenbank mit einer Erhöhung der Geldmenge entgegenwirken (rote gestrichelte Linie) und so das Geldniveau wieder auf das Ursprungsniveau anheben (schwarze gestrichelte Linie).

·        Damit gilt:

·        Die einzige variable Größe am Geldmarkt ist das Preisniveau, da alle anderen Variablen als konstant gesehen werden (k), oder exogen vorgegeben sind (M,Y)

·        Berechnung des Preisniveau:

·        Wird die Geldmenge von außen erhöht, so tritt der Cambridge-Effekt ein, der besagt, dass eine Erhöhung der Geldmenge zu einer Preiserhöhung führt. Erklärung:

o       Zunächst wird die Geldmenge erhöht, d.h. M steigt

o       Die Leute haben damit mehr Zahlungsmittel bei gleichem Preisniveau, die sie jedoch nicht als Kassenbestand halten wollen. Daher werden sie mehr sparen oder konsumieren

o       Die Realkasse bestimmt dabei die Güternachfrage in einem Staat. Die Realkasse setzt sich aus Geldmenge und Preisniveau zusammen und gibt an, wie viele Güter gekauft werden können: . Steigt nun die Geldmenge, steigt auch die Realkasse und somit die Güternachfrage.

o       Das Güterangebot ist jedoch konstant, da es über den Lohn und nicht über die Geldmenge bestimmt ist

o       Somit steht dem Angebot eine zu hohe Nachfrage gegenüber, d.h. die Güter werden knapp und damit teuerer (P steigt).

o       Durch den Anstieg des Preisniveau kommt die Realkasse wieder in ihr Gleichgewicht zurück (Cambridge Effekt oder Transmissionsmechanismus)

 

Darstellung des Geldmarktes über die Geldhyperbel:

·        Die Geldhyperbel gibt ermittelt ebenfalls ein Gleichgewichtspreisniveau

·         (Herleitung s.o.) èErgibt eine Hyperbel, wenn M und k konstant sind

·        Darstellung:

·        Das Güterangebot YS ist exogen vorgegeben. Steigt die Geldmenge so verschiebt sich die Kurve nach außen, da man theoretisch bei gleichem Lohn mehr kaufen kann. Da aber gleichzeitig die Gütermenge begrenzt ist, steigt zum Ausgleich das Preisniveau auf P2*

·        Ansatz der Geldpolitik ist ein stabiles Wachstum des Geldmenge (M=k*P*Y) von ca. 4,5%