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Das keynesianische Totalmodell / Die neoklassische Synthese

·        Betrachtung des IS-LM-Modells im Zusammenhang mit allen gesamtwirtschaftlichen Märkten (Arbeitsmarkt und Gütermarkt)

·        IS-LM-Modell wird im neoklassischen Zusammenhang betrachtet èd.h. es wird von flexiblen Löhnen ausgegangen

·        Darstellung:

Herleitung:

·        Zentralmarkt ist der Gütermarkt (Vgl. Klassik: Arbeitsmarkt als Zentrum)

·        Güterangebot wird aus dem Arbeitsmarkt abgeleitet

·        Gleichgewicht am Arbeitsmarkt = Vollbeschäftigungseinkom-men, d.h. jeder der arbeiten will, arbeitet

·        Über N* ergibt sich ein Einkommen Y* und damit Güterangebot YS

·        Y* ist ein Vollbeschäftigungs-einkommen

·        Die Güternachfrage wird aus dem IS-LM-Modell abgeleitet

·        Herleitung der Güternachfrage:

o      Die LM-Kurve gilt immer für ein bestimmtes Preisniveau und ist für diese Kurve ist das Preisniveau auch konstant

o      Betrachtet man somit verschiedene Preisniveaus, so betrachtet man auch verschiedene LM-Kurven

o      Im Schnittpunkt zwischen LM-Kurve und IS-Kurve ist sowohl der Geldmarkt, als auch der Kapitalmarkt im Gleichgewicht.

o      Für den Kapitalmarkt gilt somit I=S èYd=Ys=Y

o      Somit existiert bei jedem Preisniveau ein Gleichgewicht im IS-LS-Modell, für dass das Einkommen gleich der Güternachfrage ist

o      Für verschiedene Preisniveaus ergibt sich somit die effektive Nachfrage

·        Erklärung der negativen Abhängigkeit der Nachfrage zum Preis:

o       Eine Erhöhung des Preisniveaus führt zu einer Verringerung des Geldangebots und damit der tatsächlichen Geldhaltung è

o       Damit ist die tatsächliche Geldhaltung kleiner als die gewünschte Geldhaltung è

o       Um die tatsächliche Geldhaltung zu erhöhen werden Wertpapiere verkauft, wodurch das Angebot auf dem Wertpapiermarkt steigt und die Kurse fallen und damit die Zinsen steigen

o       Durch die gestiegenen Zinsen gehen die Investitionen der Unternehmen zurück è

o       Somit sinkt auch die effektive Nachfrage Yd

o       èSomit gilt: Wenn P steigt, sinkt die Nachfrage Yd (Keynes-Effekt / Realkasseneffekt) èVergleichbar mit dem Cambridge-Effekt in der Neoklassik

·        ein Gleichgewicht auf dem Gütermarkt stellt sich immer ein, solange die Löhne flexibel sind

·        die Bestimmung des Nominallohnes erfolgt analog zur Neoklassik

·        Zusammenfassung der Gleichgewichte:

Arbeitsmarkt

Gleichgewicht bei:

Produktionsfunktion

Y=f(N)

Gleichgewicht bei Y*=YS

Kapitalmarkt (IS-Kurve)

S(Y)=I(i)

Gleichgewicht bei i*

Geldmarkt (LM-Kurve)

Gleichgewicht bei i* und P*

Nominallohnbestimmung

Gleichgewicht bei w*

Einfluß eines Preisniveaus unter dem Gleichgewichtsniveau

Darstellung:

Herleitung:

·   Das Preisniveau sinkt von P* aus P2

·   Für P2 ergibt sich eine neue LM-Kurve LM2 die flacher verläuft als LM

·   Es entsteht somit ein neues Gleichgewicht im IS-LM-Modell

·   Somit entsteht bei dem neuen Gleichgewicht auch eine neue effektive Nachfrage Yd1

·   Diese ist jedoch größer als das Güterangebot YS1

·   Da die Unternehmen bereits im Optimum arbeiten (das Grenzprodukt der Arbeit und des Kapitals sind unverändert) werden sie nicht mehr produzieren

·   Es erfolgt daher eine Anpassung über das Preisniveau

·   Das Preisniveau kehrt wieder zu P* zurück und das System ist wieder im Gleichgewicht

·   Eine Änderung des Preisniveaus hat somit langfristig keine Auswirkungen

Einfluß einer Geldmengenerhöhung bei konstantem Preisniveau

Darstellung:

Herleitung:

·    Die Geldmenge wird erhöht, wodurch sich die LM-Kurve nach unten verschiebt (èLM2-Kurve)

·    Dadurch entsteht eine neue effektive Nachfrage Yd2

·    Da das Preisniveau jedoch konstant geblieben ist, muß sich die Nachfragekurve nach oben verschieben, um bei Yd2 wieder das Niveau P* zu erreichen

·    Die Nachfrage Yd2 ist jedoch größer als das Güterangebot YS1

·    Da die Unternehmen bereits im Optimum arbeiten (das Grenzprodukt der Arbeit und des Kapitals sind unverändert) werden sie nicht mehr produzieren

·    Es erfolgt daher eine Anpassung über das Preisniveau

·    Dabei geht die LM2-Kurve wieder auf die LM-Kurve zu während als neue Nachfragekurve Yd2 erhalten bleibt.

·    Das Preisniveau ist damit von P* auf P2 gestiegen èAnpassung über P

·        Anmerkung: Durch das steigende Preisniveau steigt auch der Nominallohn von w* auf w2, da die Unternehmen weiterhin den gleichen Reallohn zahlen

·        Eine Geldmengenerhöhung hat demnach in der neoklassischen Synthese aufgrund der flexiblen Löhne keinen Einfluß auf die Nachfrage èUnterschied zum keynesianischen Modell èGrund: in der Synthese ist eine Vollbeschäftigung auf dem Arbeitsmarkt gegeben und somit im Gegensatz zum keynesianischen Modell keine Arbeitslosigkeit möglich

·        In der Neoklassischen Synthese hat der Geldmarkt langfristig keinen Einfluß auf den Gütermarkt