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Betriebswirtschaftliche Definition:
Der Kreditgeber leistet heute, während die Kreditnehmer erst in der Zukunft
leisten muß. Der Kreditgeber wird somit zum Gläubiger, der Kreditnehmer
zum Schuldner.
Volkswirtschaftliche
Definition:
Überlassung von Geld- oder Sachwerten gegen Entgelt in Form von Zinsen.
Funktion: -kurzfristiges Kapital zur Finanzierung des Gütermittelumlaufes
-bestmögliche Kapitalverwendung
Der Kredit ist für den Kreditgeber somit ein Konsumverzicht, der mit Zinsen abgegolten wird. Der Kreditbegriff ist ab §607 BGB geregelt.
Kredite betreffen stets die Passivseite der Unternehmensbilanz.
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Fremdfinanzierung |
Eigenfinanzierung |
Zinsen |
Fester Zinssatz (außer Partiardarlehen) |
Zins abhängig vom Gewinn èAusschüttungen als Zinsen |
Rückzahlung |
Regelmäßige Tilgung |
Keine regelmäßige Rückzahlung |
Laufzeit |
Fest |
Unbefristet |
Sicherheiten |
Ja |
Nein |
Mitspracherecht |
Nein (außer Bankeneinfluß bei Großkrediten) |
Ja |
Mitarbeit |
Nein |
Bei Personengesellschaften und u.U. GmbH und KG |
Haftung |
Beschränkt; Gläubigerstellung |
Unbeschränkt außer bei GmbH oder Kommanditist, Aktionär |
Produkte |
KK-Kredite |
Eigenkapitaleinlage |
Nutzen des Kunden:
· Kreditnehmer und –geber stehen in einem Vertrauensverhältnis (Kredit von credere (lat.) = vertrauen)
· Für eine Kooperation sind Informationen nötig
Risikoumgang der Bank:
Der Kunde gibt Informationen nur, wenn er damit eine Gewinnmaximierung durch bessere Konditionen erreicht.
Die Bank will Informationen um das Risiko einschätzen zu können und die Zinsen dann zu optimieren / maximieren.
Kooperationsprobleme / Risiken |
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Asymmetrische Informationen |
Symmetrische Infos |
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Ex ante |
Ex interim |
Ex post |
Keine Probleme / Risiken |
Qualitätsunsicherheit |
Verhaltensunsicherheit |
Keine Verifizierbarkeit |
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Bank kann nichts entgültiges über die Bonität sagen. |
Während der Laufzeit können sich ohne wissen der Bank Risiken ändern. |
Trotz Überwachung kann die Bank kein vollständiges Bild erhalten. Zudem kann sie die Verbindung nur schwer auflösen. |
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Hidden information Hidden characteristics |
Moral hazard Hidden action |
Costly state verification |
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Zusätzlich Falschinformationen durch den Kunden möglich |
Gründe der Risiken:
Die 2 Grundrisiken asymmetrischer Information:
1. adverse selection èKreditnehmer haben eine schlechte Qualität
2. moral hazard èKreditnehmer verfolgen eigene Interessen zu Lasten der Bank
o Subventionierung der Kredite durch Mehrzinsen bei Kunden mit schlechter Bonität
o Finanzierung über den Kapitalmarkt
o Weggang des Kunden
a. Gute Projekte werden eigenkapitalfinanziert
b. Schlechte Projekte werden bankfinanziert
èAdverse selection als Folge èKreditrationierung notwendig
Einfluß des Zinssatzes:
Risikoklasse |
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Rückzahlung in TDM |
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Rückzahlung in TDM |
1 |
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20 |
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2 |
Erwartete |
16 |
Erhöhung der |
17 |
3 |
Rückzahlung |
12 |
Zinsen um 1 |
13 |
4 |
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8 |
TDM |
9 |
Durchschnitt |
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14 |
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13 |
Einfluß von Zinserhöhungen durch Moral hazard (Durch Risikoerhöhung wird ein Kunde in einer neue, höhere Risikoklasse eingestuft.):
Risikoklasse |
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Rückzahlung in TDM |
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Rückzahlung in TDM |
1 |
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20 |
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2 |
|
16 |
Erhöhung der |
17 |
3 |
Erwartete |
12 |
Zinsen um 1 |
13 |
4 |
Rückzahlung |
8 |
TDM |
9 |
5 |
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Nicht vorhanden |
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5 |
Durchschnitt |
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14 |
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11 |
Gründe für das Eingehen von erhöhten Risiken:
o Sicherheit ist ein Anreiz für den Kreditnehmer kein zu hohes Risiko einzugehen
o Drohpotential der Bank bis zu Höhe der Wertschätzung der Sicherheit durch die Bank èBegrenzung in der Höhe
Problem:
Kunden, die über viele Sicherheiten verfügen, sind oft in der Vergangenheit hohe Risiken eingegangen, um die Sicherheiten zu bekommen. èRisikopotential beim Kunden
o Monopolstellung durch günstige Position ermöglicht später die Durchsetzung von marktgerechten Preisen
o Monopolstellung entsteht durch:
§ Hohes Kreditvolumen
§ Mitsprache / Mitsprache in Gremien
§ Übernahme anderer Banken
§ Gute Beziehung zum Kundenbetreuer
o Festigkeit der Kunde-Bank-Beziehung durch gute Kundenreputation gestützt
o Oftmals werden durch den Kunden Nachverhandlungen zum Vertrag gemacht
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